IQB-Studie: Viertklässler deutlich schlechter als vor 5 Jahren

Das Institut Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) testete im Zeitraum Mai bis Juni 2016 bundesweit 29.259 Viertklässler. Zugrunde gelegt werden dabei die der Kultusministerkonferenz festgelegten Bildungsstandards, die definieren, was Schülerinnen und Schüler bis zu welchem Zeitpunkt ihrer Schulkarriere in einzelnen Fächern erreicht haben sollten. Die jetzt vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass sich seit der Vorgängerstudie 2011 die Leistungen in Mathematik sowie Deutsch deutlich verschlechtert haben.

Im Fach Deutsch sind es vor allem die Teilbereiche Orthografie und Zuhören, die betroffen sind. Erreichten 2011 bei der Orthographie noch 65 Prozent der Viertklässler das Regelniveau, sind es nun nur noch 55 Prozent. Und im Teilbereich Zuhören fiel der Anteil von 74 Prozent auf 68 Prozent. Lediglich im Teilbereich Lesen sind die Leistungen in etwa auf dem gleichen Niveau geblieben.

Um sechs Prozent hat sich seit 2011 der Anteil der Schülerinnen und Schüler verringert, die mindestens durchschnittliche Kenntnisse in Mathematik nachweisen konnten. Hier zeigen sich auch die Unterschiede im Vergleich zwischen den Bundesländern: Mehr als 35 Prozent der Bremer Schüler erreichen nicht einmal den Mindeststandard in diesem Fach, in Bayern und Sachsen sind es nur etwas mehr als acht Prozent.

Am unteren Ende der Skala finden sich außer Bremen auch Berlin und Brandenburg wieder, überraschend und besonders groß ist auch der Leistungsabfall in Baden-Württemberg. Hier verfehlte jeder sechste Viertklässler den Mindeststandard in Mathematik, jeder siebte im Lesen und jeder achte im Zuhören. Allerdings können aus den Studienergebnissen insgesamt für alle Bundesländer keine signifikant positiven Entwicklungen ausgemacht werden.

Ein weiteres Ergebnis, das zu denken gibt: Wie auch in der Studie von 2011 schneiden Jungen besser in Mathematik ab, während Mädchen in allen drei Deutsch-Teilbereichen bessere Ergebnisse liefern. Leider also kein Klischee oder eine Momentaufnahme, denn diese geschlechtsbezogenen Disparitäten haben sich über die Zeit kaum verändert, wie die Forscher ernüchtert feststellen.

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